Tour de Ruhr

Glückauf!

Halden, Zechen und ein Barcamp – so könnte man vielleicht meine letzte Woche beschreiben. Ich war nämlich im Ruhrgebiet.

Also eigentlich fing es damit an, dass ich mich zum bcruhr11 angemeldet hatte, noch 3 Tage Resturlaub verbrauchen musste und ich Ende letzten Jahres über einen Film (Der lange Abschied von der Kohle) davon mitbekommen hatte, dass der Steinkohleabbau im Ruhrgebiet nach über 150 Jahren Ende 2018 zu Ende geht. Die letzten beiden Zechen schließen.

Begleitend dazu gibt es seit Beginn des Jahres einen Podcast namens Kohlenpod. Aber dazu später mehr.

Also … Barcamp am Wochenende, 3 Tage Resturlaub, Donnerstag und Freitag eh frei, da bietet sich doch eine Tour de Ruhr an. Hatte mir vorher ein paar Eckpunkte rausgesucht, die ich mir angucken wollte und mir über den Regionalverband Ruhr auch die eine oder andere Broschüre besorgt, war aber in der Auswahl und Planung doch eher flexibel. Kein fester Zeitplan. Kein Stress.

BraunkohleabbauAlso der Reihe nach … Auf dem Hinweg einen Schlenker über den Braunkohletagebau gemacht. Von Garzweiler hat sicher schon jeder mal was gehört. Sehr eindrucksvoll und sehr erschreckend, diese riesigen Löcher in der Landschaft.

 

Friedhof BredeneyNachmittags noch bei der Familie Krupp in Bredeney aufm Friedhof gewesen. Sehr gewaltig, die Ruhestätten der Familien Krupp und Bohlen und Halbach.

 

 

Zeche NachtigallAm nächsten Tag stand dann die erste Zeche auf dem Programm. Zeche Nachtigall in Witten. Dort auch kleine Führung durch den Stollen mitgemacht – als einziger Teilnehmer.

 

Zeche HannoverAnschließend wollte ich noch zur Zeche Hannover, die ich allerdings nur kurz von außen angucken konnte, weil sie für Besucher erst am Wochenende wieder aufgemacht hat. Aber auch von außen sehr schön. Nachmittags noch nen Bekannten in seiner Agentur besucht.

 

Kokerei HansaZeche ZollernDonnerstag dann 2 Highlights: Zeche Zollern und Kokerei Hansa. Beides in Dortmund. Zeche Zollern mit sehr schönen Gebäuden, Schloss der Arbeit und so … und einem schicken Museum. Und die Kokerei beeindruckt alleine durch ihre Größe.

 

Glückauf-KampfbahnFreitag, eigentlich der letzte Ruhrgebietstag war dann auch recht vollgepackt. Morgens gleich als Erstes mal Schalke besucht. Also nicht Parkstadion oder gar Veltins-Arena, sondern die Glückauf-Kampfbahn. Leider hab ich erst später am Tag erfahren, dass man auch ins Stadion reinkann – allerdings nicht auf der Seite wo ich war. So konnte ich nur von außen einen Blick reinwerfen. Schade. Auch wenn ich jetzt kein Schalke-Fan bin, war das trotzdem etwas sentimental für mich. Glückauf-Kampfbahn, Ernst-Kuzorra-Platz, der Tabakladen von Kuzorra und Libuda. Sehr viel Tradition auf einem Platz.

Halde HohewardAnschließend meine erste Halde. Halde Hoheward mit einem (abgestützten) Observatorium. Wusste vorher gar nicht, dass es im Ruhrgebiet so viele Berge gibt. Und fast alle mit irgendeinem Kunstwerk obendrauf.

 

 

Schlägel & EisenZeche EwaldBevor es dann zu Schlägel & Eisen ging – da hatte mir Christian, der Betreiber des Kohlenpod, mir kurzfristig angeboten, ihn mal an seinem Arbeitsplatz zu besuchen und mir einige Einblicke zu gewähren – Vielen Dank dafür – war ich nochmal kurz auf Zeche Ewald, wo ich mir noch ne Tasse gekauft habe. Bis auf den Förderturm mittlerweile eher unpektakulär. Also Fabrikgelände mit vielen kleinen Firmen und Kultur. Zeche Ewald war ich wohl auch nur deswegen, weil ich sie aus dem Podcast ‚kannte‘.

 

Deutsches BergbaumuseumUnd nachmittags nach Bochum ins Deutsche Bergbaumuseum zur Führung ‚Triff den Bergmann‘ um 1430 Uhr. Die hätte ich ja fast versäumt, weil wir uns auf Schlägel und Eisen total verquatscht hatten und ich auf der A43 noch in einen Stau geraten bin. War dann aber auf die Minute grade noch rechtzeitig, um die Gruppe kurz hinter dem ersten Aufzug noch zu erwischen. Hat sich auch gelohnt – obwohl in diesem Besucherbergwerk alles Fake ist.

 

Halde BeckstraßeHalde RheinelbeBarcamp fand ich dieses Jahr für mich nicht so interessant. Also irgendwie haben mich die Sessions nicht so angesprochen. Letztes Jahr war irgendwie spannender. Bin dann am Sonntag auch vor der Abschluss-Session schon weg und hab mir lieber noch 2 Halden (Halde Rheinelbe mit Himmelstreppe und Halde Beckstraße mit Tetraeder) angeguckt.

 

Zeche ZollvereinMontag auf dem Heimweg dann auf Zeche Zollverein noch das Red Dot Design Museum besucht, das – den  NRW-Schulferien sei Dank – auch mal am Montag geöffnet war. Ansonsten hab ich dort nicht mehr sehr viel Zeit verbracht – obwohl mich diese Industriekultur und -architektur die letzte Woche schon sehr angefasst und beeindruckt hat.

 

Aber da komme ich sicher noch mal hin. Ist jetzt erstens nicht so weit weg und zweitens hab ich ja noch lange nicht alles gesehn – da im Ruhrgebiet. War/ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Mehr Bilder gibts übrigens auf meinem instagram-Account mit dem Hashtag #tourderuhr.

Ich würde sooo gerne eine Grubenfahrt auf Prosper-Haniel machen. Wer also was weiß, wie man an so ein Ticket rankommt, bitte mal Bescheid geben – auch wenn die Chance seeehr gering ist.

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